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03.04.2014 Kurzinformation

Wenn die Waschmaschine den Stromzähler heiratet

VDE-Institut engagiert sich für sichere Heimvernetzung - Testplattform

Stromzähler an Waschmaschine: Bitte jetzt laufen, der Strom ist gerade günstig! Hausgeräte, Computer, Telefone, die vernetzt miteinander kommunizieren, Energie sparen und den Verbraucher entlasten – das ist schon bald Realität. Bisher steckt Heimvernetzung noch in den Anfängen. Zwölf Institutionen der Elektro- und Informationstechnik haben sich jetzt zusammengetan, um Hindernisse auf dem Weg zum vernetzten Zuhause aus dem Weg zu räumen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, intelligente Produkte sicherer und effizienter machen. Mit dabei  st das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut in Offenbach. „Neben Standards und Normen ist Informationssicherheit das zentrale Thema“, erläutert Bernd Franke vom VDE-Institut. „Oberstes Gebot ist, sowohl die  Geräte als auch das gesamte System vor unbefugtem Zugriff zu schützen.“ Angriffe von Hackern auf Geräte und Systeme soll es nicht geben. Ähnliches gilt für fremdgesteuerte Waschmaschinen, Router oder  Licht. Auf der weltgrößten Messe für Licht und Gebäudetechnik, der Light + Building in Frankfurt (30.3.-4.4.2014), zeigen die Experten aus Offenbach, wie Systeme in einem E-Haus sicher funktionieren können. Schwerpunkt ist auch die LED-Lichttechnik.

In die im März besiegelte Kooperation der Verbände BITKOM, GdW, ZVEH, ZVEI und VDE bringt das VDE-Institut seine Kompetenz auf dem Feld der Produkt- und Anwendersicherheit ein. In Offenbach betreibt  das Institut eine Testplattform für intelligente Heimvernetzung. Dort nehmen die Fachleute Geräte und Systeme nach eigens entwickelten Verfahren unter die Lupe. Die Plattform ermöglicht es, alle derzeit am Markt eingesetzten Smart Home-Technologien zu prüfen und zu zertifizieren. Die Tests umfassen sowohl Multimedia als auch Haushaltsgeräte, Gebäudeautomation und Heizungssysteme. „Unsere Kunden sind die Hersteller, am Ende kommt unsere Arbeit dem Verbraucher zugute, der die Produkte kauft“, so Franke. In enger Abstimmung mit den Herstellern legen die Experten Prüfleitfäden fest, die später als Grundlage für Technische Richtlinien und vereinheitlichte Standards dienen sollen. Diese können das Auswechseln vernetzter Geräte und Zugangsoptionen vereinfachen und so die Tür zum Einsatz der Smart Home-Systeme weiter öffnen. Die Produzenten greifen bereits  während der Entwicklung von Systemen, Geräten und Komponenten auf die Kompetenz der VDE-Experten zurück. Deren Augenmerk gilt der Konformität und Interoperabilität zwischen den Smart Home-Anwendungen und der IT-Sicherheit. Beides wird auf Basis von Anwendungsfällen geprüft. Die Prüfung der Informationssicherheit dient dem Schutz der Vertraulichkeit, der Verfügbarkeit und der Integrität aller Informationen im Gesamtsystem. Andere Prüfmethoden konzentrieren sich auf den Schutz vor unbefugtem Eindringen und der ungewollten Steuerungsmöglichkeit im Haus. Außerdem wird die funktionale Gesamtsystemsicherheit der verbundenen Smart Home-Systeme getestet.

Am Ende profitiert der Nutzer. Für ihn bedeutet die intelligente Heimvernetzung neue Dienstleistungen, mehr persönlichen Komfort und  im Alter länger ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Um Smart Home verstärkt ins Haus zu bringen, sind Schulungsprogramme für Handwerker und Architekten geplant. Deutschland soll zum Leitmarkt für intelligente Vernetzung in den eigenen vier Wänden werden.