Wie hoch sind die Gesamtkosten eines gewerblich genutzten Elektrofahrzeugs im Vergleich zu einem Diesel- oder Benzin-Fahrzeug? Welchen Einfluss haben Haltedauer und jährliche Fahrleistung und wie könnten sich die Gesamtkosten in den nächsten Jahren entwickeln? Diese und weitere Fragen beantwortet ein neuer Kostenrechner, der vom Öko-Institut im Auftrag des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. im Rahmen der Begleit- und Wirkungsforschung der Schaufenster Elektromobilität entwickelt wurde und jetzt verfügbar ist.
Kostenrechner als Entscheidungshilfe für Gewerbetreibende
Das Online-Tool analysiert transparent Kosten für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybridfahrzeuge und bietet den direkten Vergleich mit konventionellen Fahrzeugen. In die Berechnung fließen sowohl die Anschaffungskosten, als auch Ladeinfrastruktur, Kraftstoffe und Strom, Werkstattbesuche, Steuer und Versicherung, Abschreibung für Abnutzung sowie Fahrzeugrestwert ein. Die aktuelle Kaufprämie der Bundesregierung für Elektrofahrzeuge ist ebenfalls in den Kostenrechner integriert.
„Ob Industrie, Handwerk oder Dienstleistung – die Frage nach den Anschaffungs- und Halterkosten für Elektroautos spielt in allen Bereichen eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig ist der Informationsbedarf weiterhin hoch“, erklärt Dr. Moritz Vogel vom VDE den Ausgangspunkt für die Arbeiten zum Online-Tool. „Der Kostenrechner kann eine erste Entscheidungshilfe sein. So kann sich zum Beispiel ein Pflegedienstleister ausrechnen, ob sich für die Anschaffung eines kleinen Fahrzeugs mit einer Jahresfahrleistung im Unternehmen von 20.000 km eher ein Benziner, ein Plug-In-Hybrid oder ein Elektrofahrzeug lohnt und welche Kostenbestandteile wie hoch zu Buche schlagen. Durch die graphische Darstellung der Kosten kann er einfach abschätzen, ab welcher Jahresfahrleistung oder Haltedauer sich die Anschaffung rechnet“, sagt Moritz Mottschall, Projektleiter und Senior Researcher mit Schwerpunkt Energieeffizienz und alternative Antriebskonzepte am Öko-Institut.
Großes Potential für Elektromobilität
Schon heute werden 84 Prozent der Elektroautos gewerblich zugelassen. Im Vergleich zum privaten Einsatz bieten Elektrofahrzeuge in Unternehmensflotten Vorteile. In einem variablen Fuhrpark können Elektroautos wirtschaftlicher betrieben werden. Der Aufbau und die hohe Auslastung von Ladestationen sind auf dem eigenen Betriebsgelände eher zu realisieren. Die eingeschränkte Reichweite von Elektroautos stellt ein geringeres Problem dar, wenn der Fahrer bei Bedarf auf andere Firmenfahrzeuge ausweichen kann.
Neben den Kosten können auch die Umweltauswirkungen für einen Kauf entscheidend sein. „Elektromobilität ist kein Selbstzweck, sondern verfolgt auch das Ziel, Treibhausgasemissionen zu verringern“, so Moritz Mottschall. “Der Onlinerechner bietet daher auch die Möglichkeit, die Treibhausgasemissionen der Fahrzeuge verständlich nachzuvollziehen.“ Technisch umgesetzt wurde der Rechner von der Datenvisualisierungsagentur Journalism++.
Kostenrechner des Öko-Instituts für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge http://schaufenster-elektromobilitaet.org/de/content/service/tco_rechner/TCO-Rechner.html
Studie „Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen in gewerblichen Anwendungen“ des Öko-Instituts im Auftrag der Begleitforschung zum BMWi Förderschwerpunkt IKT für Elektromobilität II
Ansprechpartner am Öko-Institut e.V.:
Moritz Mottschall
Senior Researcher im Institutsbereich Ressourcen & Mobilität
Öko-Institut e.V., Büro Berlin
Telefon: +49 30 405085-377
E-Mail: m.mottschall@oeko.de
Ansprechpartner beim VDE:
Dr.-Ing. Moritz Vogel
Bereich Technik und Innovation
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Telefon: +49 69 6308-308
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